18.06.2012: Pressemitteilung
Pressemitteilung
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus Berlin
18. Juni 2012
Flugroutentäuschung bei BER-Planung belegt
Harald Moritz, verkehrspolitischer Sprecher, sagt zu Berichten über die Täuschung bei den Flugrouten im BER-Planungsprozess:
Bei der Akteneinsicht durch die Kleinmachnower Bürgerinitiative ist nun ein entsprechendes Protokoll aufgetaucht das belegt, dass der Flughafengesellschaft und den PlanerInnen spätestens ab September 1998 bekannt war, dass bei unabhängiger Nutzung der beiden Pisten eine Divergenz der Abflugkurse von 15 Grad notwendig ist, also abknickende Routen.
Im Protokoll heißt es weiter, mit der Überarbeitung der Grobplanung seien erhebliche zeitliche Verzögerungen und finanzielle Aufwendungen verbunden. Lärmphysikalische, medizinische und toxikologische Gutachten hätten überarbeitet werden müssen. Um dies zu vermeiden wurde festgelegt, ein Schreiben an das Bundesverkehrsministerium mit der Bitte um Unterstützung und Einflussnahme auf die Deutsche Flugsicherung im Sinne der Zielsetzung der Projektplanungsgesellschaft zu verfassen.
Damit galten Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf, aber auch Friedrichshagen und der Bereich um den Müggelsee als nicht betroffen und es erfolgten keine sonst notwendigen Untersuchungen über die Auswirkungen auf Menschen und Umwelt durch die Flughafenplanung.
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen verlangt ein ergänzendes Verfahren, in dem die bisher immer verweigerten Untersuchungen über die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt in den von den abknickenden Flugrouten betroffenen Gebieten untersucht wird und die Offenlegung der Ergebnisse und die Beteiligung der Betroffenen an diesem Verfahren.
http://www.gruene-fraktion-berlin.de/presse/pressemitteilung/flugroutent-uschung-bei
