30.08.2011: Pressemitteilung 94/11
Pressemitteilung 94/11
BER/BBI-Nachtflughorror:
Platzeck strikt gegen absolutes Nachtflugverbot
„Die Forderung nach einem absoluten Nachtflugverbot werde ich niemals
unterschreiben“, schrie Ministerpräsident Platzeck (SPD) den Teilnehmern der
Demo am 29. August 2011 vor der Staatskanzlei entgegen. Wie eine Drohung
habe es gewirkt, dass er diesen Ausruf sogleich noch einmal wiederholte, schildert
MICHAEL LIPPOLDT, Sprecher der BI Kleinmachnow gegen Flugrouten, seinen
Eindruck. Genau wegen das Nachtflugverbots aber und aus Protest gegen das
Taktieren der Regierungskoalition waren viele Hundert Bürger zum Amtssitz des
Ministerpräsidenten gezogen. Statt den Hoffnung stiftenden Antrag der Fraktion
Bündnis 90/Die Grünen und der beiden Abgeordneten Hans-Peter Goetz (FDP)
sowie Christoph Schulz (SPD) für ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr am
künftigen (Haupt-)Stadtflughafen „Willy Brandt“ nach neunmonatigem
Beratungsmarathon endlich zu beschließen, hatten SPD und LINKE letzte Woche
das Thema weiter auf die lange Bank geschoben – wohl in der Erwartung, sich
demnächst hinter einem Spruch des Bundesverwaltungsgerichts verschanzen zu
können. Das höchste Verwaltungsgericht in Leipzig entscheidet voraussichtlich
nach dem 21. September 2011 über den BBI/BER-Nachtflug.
„Unfassbar“, so LIPPOLDT, sei für viele Demonstranten die industriepolitische
Losung des Regierungschefs, die er der Versammlung am Montag nahebringen
wollte, um den neuen Airport Schönefeld mit allen seinen belastenden
Auswirkungen zu rechtfertigen: „Den Industriestandort Deutschland/Brandenburg
müsse man fühlen, schmecken, sehen und hören können.“ Tatsächlich sei
Industrie in Deutschland seit mehr als einem halben Jahrhundert dank Milliarden
teurer Aufwendungen für Forschung und Entwicklung zum Nutzen der Menschen
nichts, was noch stinkt, lärmt, das Wasser verseucht und den Himmel verdunkelt,
betont LIPPOLDT. Ein „unmenschlicher Flughafen-Standort“ (Manfred Stolpe) mit
solchen Eigenschaften und Folgen lasse sich längst nicht mehr als Preis für
industriellen Fortschritt verkaufen.
Eines hat die Ansprache des Ministerpräsidenten auf jeden Fall bewirkt, ist sich
der Kleinmachnower Aktivist sicher: Sie hat dem Protest neue Nahrung gegeben
und die Kämpfer gegen Standortlüge und Flugroutenbetrug fester
zusammengeschweißt. „Jetzt weiß auch der Letzte, woran wir sind. Danke, Herr
Platzeck!“
Kleinmachnow, den 30.8.2011
V.i.S.d.P.:
Michael Lippoldt
01577 3161715
Bürgerinitiative
Weg mit Flugrouten über Kleinmachnow
http://www.wegmitflugrouten-kleinmachnow.de