26.09.2010: Pressemitteilung 02/10
Pressemitteilung 02/10
Flugroutenprotest:
Kleinmachnower hoffen auf Unterstützung von Platzeck
Im Streit um die künftigen BBI-Flugrouten wollten betroffene Bürger am vergangenen Freitag mit dem Brandenburgischen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck ins Gespräch kommen. Er hatte seinen Besuch in dieser heute noch idyllisch ruhig im Grünen gelegenen Gemeinde angesagt – zur Lesung aus seinem neuen Buch. Da passte der Empfang am Rathaus durch die Flugroutengegner eher weniger. Trotzdem diskutierte der Ministerpräsident zehn Minuten mit ihnen. In dieser Zeit keimte bei den Flugroutengegnern die Hoffnung, dass sie vom Brandenburgischen Regierungschef Unterstützung erwarten könnten. Der Ministerpräsident stellte klar, dass er aber auch den Lärmschutz von Orten wie Blankenfelde und Mahlow berücksichtigen müsse. Bei dem Ziel, so wenig Menschen wie möglich zu belasten, „sei er ganz nah“ bei den Flugroutengegnern. Zur Diskussion über dieses Ziel bot er den Flugroutengegnern das Gespräch mit Infrastruktur-Staatssekretär Rainer Bretschneider und einem Vertreter der Staatskanzlei an.
In der anschließenden zweistündigen Diskussion wiesen die Bürgerinitiativen darauf hin, dass seit der Standortentscheidung für den BBI zehntausende Menschen in die Region Teltow-Kleinmachnow-Stahnsdorf gezogen sind und viele Ortsansässige ihre Häuser renoviert haben, weil sie bewusst die Lebensentscheidung getroffen haben, in einer von Fluglärm verschonten Umgebung leben zu wollen. Dabei haben sie auf die allein bekannten früheren Routenplanungen vertraut, die nicht über Kleinmachnow, Teltow und Stahnsdorf führten. Im Informationszentrum am Flughafen konnte man zwar die verschiedenen Lärmstufen in einer Kabine akustisch erfahren, hingewiesen wurde jedoch immer nur auf die alten Flugrouten mit gerader Abflugrichtung. Auch alle Landesplanungen beruhten auf diesen Routen. Dies, obwohl den Planungsbehörden durch ein Schreiben der Deutschen Flugsicherung (DFS) schon im Jahre 1998 bekannt war, dass auch abknickende Flugrouten möglich seien, so wie sie nun tatsächlich umgesetzt werden sollen. Darin sehen die Menschen in unserer Region eine Täuschung. Die Bürgerinitiativen betonten, dass die vielfach beklagte Politikverdrossenheit gerade durch solch mangelnde Verlässlichkeit weiteren massiven Auftrieb erhält.
„Als Ergebnis der Begegnung in Kleinmachnow ist den Menschen aus der Region klar geworden, dass sie sich für eine gerechte Festlegung der Flugrouten weiter mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln einsetzen müssen“, stellt MATTHIAS SCHUBERT, Sprecher der Kleinmachnower Bürgerinitiative, als Fazit fest.
Kleinmachnow, den 26.9.2010
V.i.S.d.P.:
Matthias Schubert
Unterberg 31
14532 Kleinmachnow
Tel.:015140133961