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Nach einigen Verzögerungen wird nunmehr das Planungskonzept für das Projekt Teltowkanalaue in der Region Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf erarbeitet. Als Bürgermeister der derzeit geschäftsführenden Gemeinde der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Der Teltow (KAT) gab Stahnsdorfs Gerhard Enser jetzt die Auftragsvergabe an ein Planungsbüro bekannt. Die Vergabe war bereits im Frühjahr diesen Jahres durch die KAT beschlossen worden. Da sich die Region jedoch im Juni um Fördermittel bei Kulturland Brandenburg unter dem Titel „Auf den Spuren der alten Treidelpfade“ beworben hatte, wurde dieser Auftrag ausgesetzt.

Die Bewerbung war ohne Erfolg, „umso mehr freuen wir uns, dass die planerischen Vorarbeiten für das Projekt beginnen“ so Manfred Kühn, Sprecher der Interessengemeinschaft Teltowkanalaue. Das Planungskonzept wird die Grundlage für entsprechende Beschlüsse der drei Gemeinden im Frühjahr nächsten Jahres bilden. Zugleich ist es eine Voraussetzung, um Fördermittel für den Bau von Wander- und Radwegen zu beantragen. Auch die Gespräche der Gemeinden mit der Wasserstraßenverwaltung um eine mögliche Finanzierung können auf dieser Basis konkretisiert werden.

Nachdem die Interessengemeinschaft seit Anfang des Jahres das Projekt vielfach dargestellt hat, sei die Vision eines die drei Gemeinden Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf verbindenden Parks entlang der Teltowkanalaue auf ein sehr großes Echo gestoßen, so Kühn. Über 200 Bürger unterstützen mit ihrer Unterschrift die Idee. Kernziel ist die Anlage durchgängiger Wander- und Radwege entlang der Kanalaue, welche die Lücken im Wegenetz zwischen dem Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf und Potsdam-Griebitzsee schließen sollen. Darüber hinaus sollen verschiedene Landmarken – die Altstadt Teltow, der Dorfanger Stahnsdorf und die Schleuse Kleinmachnow – für Naherholung, Freizeit und Tourismus besser erschlossen und aufgewertet werden. „Das Projekt Teltowkanalaue ist wie kein zweites geeignet, zum allmählichen Zusammenwachsen der drei Orte zu einer Region beizutragen. Hier geht es nicht um gegenseitige Konkurrenz, sondern um die Verwirklichung eines verbindenden Grünzugs“, befindet Kühn. Im Unterschied zu den großen Plänen einer Gemeindefusion finde dieses Projekt eine ungeteilte Akzeptanz in der Bevölkerung, so der SPD-Politiker Jens Klocksin, der sich in der Initiative engagiert.

Der Vorteil des interkommunalen Projektes liege darin, dass es in den nächsten Jahren auch abschnittsweise realisiert werden kann. So entsteht in Teltow derzeit die Genehmigungsplanung für Rad- und Wanderwege von der Rammrathbrücke bis zur ehemaligen Teltowwerft-Brücke. Sorgen bereitet der Interessengemeinschaft indes das Scheitern des Marina-Projektes in Teltow. Die Firma Klösters hat sich inzwischen von ihren Plänen verabschiedet, eine Wohnbebauung mit Marina am Teltowkanal nahe der Oderstraße zu errichten (PNN berichteten). „Dieses Vorhaben wäre ein Schlüsselprojekt für den Strukturwandel Teltows zu einem hochwertigen Standort für wissensbasierte Dienstleistungen, Wassersport und Wohnen gewesen. Wir sollten aufpassen, dass die geplante Errichtung neuer Gewerbeanlagen auf dem Areal nicht den Zielen einer Aufwertung der Kanalaue für Naherholung, Freizeit und Tourismus widerspricht“, so Erhard Wigand, Unternehmer aus Teltow und ebenfalls Mitglied der Lenkungsgruppe der Interessengemeinschaft.
pek