Jürgen Stich
Für den diesjährigen Osterspaziergang kommt die geplante Ausgestaltung der Teltowkanalaue mit durchgehenden Wander- und Radwegen wohl zu spät. Doch die "Interessengemeinschaft", die das landschaftliche Kleinod aus der Versenkung holen will, lässt nicht locker. Allmählich stellen sich auch Erfolge ein. So haben die anliegenden Kommunen Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf den Wert der Aue erkannt. Bis zur 100-Jahr-Feier des Kanals soll ein Teil der zugewachsenen Wege freigelegt werden. Ziel ist eine Verbindung vom Griebnitzsee bis Berlin-Steglitz auf den Spuren alter Trampel- und Treidelpfade aus der Entstehungszeit des Kanals.
Dabei gefährden Fehler aus der Vergangenheit und die Ignoranz heutiger Planer das Projekt. Gebäude wurden und werden immer noch allzu nah an das Ufer gesetzt. Ein Durchkommen ist kaum möglich, Radler und Spaziergänger müssen auf Umwege ausweichen. Gestört hat das lange Zeit niemanden. Dass der Kanal und seine Umgebung jetzt als Erholungsraum erkannt wird, ist neu. Es zeigt den Bewusstseinswandel in einer Region, die bis zur Wende als reiner Industriestandort galt.
Diese Zeiten sind vorbei, ein Umdenken längst überfällig.