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Kleinmachnow, 4. Dezember 2006

Nach einigen Verzögerungen wird nunmehr das Planungskonzept für das Projekt Teltowkanalaue in der Region Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf erarbeitet. Der Vorsitzende der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Der Teltow (KAT), Bürgermeister Gerhard Enser, gab am Freitag die Auftragsvergabe an ein Planungsbüro bekannt. Die Vergabe war bereits im Frühjahr diesen Jahres durch die KAT beschlossen worden. Da sich die Region jedoch im Juni um Fördermittel bei Kulturland Brandenburg unter dem Titel „Auf den Spuren der alten Treidelpfade“ beworben hatte, wurde dieser Auftrag ausgesetzt. „Nachdem diese Bewerbung nicht erfolgreich war, freuen wir uns, dass endlich die planerischen Vorarbeiten für das Projekt beginnen“ so Manfred Kühn, Sprecher der Interessengemeinschaft Teltowkanalaue. „Das Planungskonzept wird die Grundlage für entsprechende Beschlüsse der drei Gemeinden im Frühjahr nächsten Jahres bilden. Zugleich ist es eine Voraussetzung, um Fördermittel für den Bau von Wander- und Radwegen zu beantragen. Auch die Gespräche der Gemeinden mit der Wasserstraßenverwaltung um eine mögliche Finanzierung können auf dieser Basis konkretisiert werden“.

Nachdem die Interessengemeinschaft seit Anfang des Jahres auf Flyern, Karten und ihrer Homepage das Projekt dargestellt und auf vielen Veranstaltung und Wanderungen der Öffentlichkeit präsentiert hat, ist die Vision eines die drei Gemeinden Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf verbindenden Parks entlang der Teltowkanalaue, auf ein sehr großes Echo gestoßen. Über zweihundert Bürger setzen sich mit ihrer Unterschrift für eine Realisierung des Projektes ein. Die Interessengemeinschaft wird darüber hinaus von vielen Unternehmen, Vereinen und etlichen Politikern in der Region getragen. Kernziel des Projektes ist die Anlage durchgängiger Wander- und Radwege entlang der Kanalaue, welche die Lücken im Wegenetz zwischen dem Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf und Potsdam-Griebitzsee schließen sollen. Darüber hinaus sollen verschiedene Landmarken - u.a. die Altstadt Teltow, der Dorfanger Stahnsdorf und die Schleuse Kleinmachnow - für Naherholung, Freizeit und Tourismus besser erschlossen und aufgewertet werden. „Das Projekt Teltowkanalaue ist wie kein zweites geeignet, zum allmählichen Zusammenwachsen der drei Orte zu einer Region beizutragen. Hier geht es nicht um gegenseitige Konkurrenz, sondern um die Verwirklichung eines verbindenden Grünzugs, der zur Identifikation und Kommunikation der Bürger beitragen wird. Im Unterschied zu den großen Plänen einer Gemeindefusion, findet dieses Projekt eine ungeteilte Akzeptanz in der Bevölkerung“, so der Politiker Jens Klocksin, Mitglied des Landtages und der Lenkungsgruppe Teltowkanalaue.

Der Vorteil des interkommunalen Projektes liegt darin, das es in den nächsten Jahren auch abschnittsweise realisiert werden kann. So entsteht in Teltow derzeit die Genehmigungsplanung für Rad- und Wanderwege von der Rammrathbrücke bis zur ehemaligen Teltowwerft-Brücke. Sorgen bereitet der Interessengemeinschaft indes das Scheitern des Marina-Projektes in Teltow. Die Firma Klösters hat sich inzwischen von ihren Plänen verabschiedet, eine Wohnbebauung mit Marina am Teltowkanal nahe der Oderstraße zu errichten (wir berichteten). „Dieses Vorhaben wäre ein Schlüsselprojekt für den Strukturwandel Teltows zu einem hochwertigen Standort für wissensbasierte Dienstleistungen, Wassersport und Wohnen gewesen. Wir sollten aufpassen, dass die geplante Errichtung neuer Gewerbeanlagen auf dem Areal nicht den Zielen einer Aufwertung der Kanalaue für Naherholung, Freizeit und Tourismus widerspricht“, so Erhard Wigand, Unternehmer aus Teltow und ebenfalls Mitglied der Lenkungsgruppe der Interessengemeinschaft.

Dass Städte und Gemeinden entlang eines Kanals erfolgreich kooperieren können ohne gleich zu fusionieren, will die Interessengemeinschaft auf einer öffentlichen Informationsveranstaltung beweisen. Als Referent eingeladen ist der Geschäftsstellenleiter der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Region Finowkanal. Die KAG Finowkanal besteht seit 1996 aus 10 Anliegerkommunen und hat bereits über einhundert kommunale und private Projekte realisiert. Als ein Schlüsselprojekt dort gilt der Ausbau der Wander- und Radwege entlang des Kanals rund um Eberswalde. Der Finowkanal ist heute ein Magnet für Bewohner und Besucher. Die Veranstaltung wird voraussichtlich Ende Januar nächsten Jahres stattfinden. Infos zu Termin und Ort werden rechtzeitig in Presse bekannt gegeben bzw. finden sich auf der Homepage der Interessengemeinschaft unter: www.teltowkanalaue.de



V.i.s.d.P.

Dr. Manfred Kühn
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