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Kein Geld für Radwege am Kanal
Schwarz-Gelb will Projekt nicht fördern

Noch vor Jahresfrist, im April 2009, schien die Finanzierung des Baus eines durchgängigen Rad- und Fußwegs längs des Teltowkanals von Kleinmachnow über Stahnsdorf bis nach Teltow in greifbare Nähe gerückt. „Wir übernehmen 75 Prozent der geschätzten Kosten von 3,6 Millionen Euro“, sagte die damalige Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, Karin Roth, bei einem Treffen in Teltow.
Die neue schwarz-gelbe Regierung in Berlin distanziert sich nun von dieser Aussage, berichtet der Teltower Bürgermeister Thomas Schmidt: „Den Kommunen Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf ist bei einem Treffen mit Verantwortlichen des Bundesverkehrsministeriums jüngst dargelegt worden, dass sich das Bundesministerium nicht an die gemachten Zusagen gehalten sieht und zu einer Unterstützung im Investitionsbereich nicht in der Lage ist“. Schmidt bedauert dies und will mit seinen Amtskollegen nach Möglichkeiten suchen, das Projekt zu retten.
Die Bundestagsabgeordnete Andrea Wicklein (SPD) stellte jetzt eine Anfrage an die Bundesregierung, inwiefern diese zu ihrer Zusage, den Radweg aus Bundesmitteln zu fördern, stehe. Zudem fragt Wicklein, ob eine schriftlich eingegangene Zusage an die Stadt Teltow, die Planungskosten für das Projekt zu tragen, Bestand habe.
Darin wurden bereits im September 2009 maximal 100 000 Euro für die Planung des Projekts bewilligt.
In der Teltowkanalaue soll auf zehn Kilometern ein drei Meter breiter Fuß- und Radweg an beiden Ufern entstehen. Winfried Lücking, Flussexperte des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland, warnt davor, dass die Absage an den Radweg auch ein erster Schritt in Richtung einer umstrittenen Verbreiterung des Kanals sein könnte.

(KW)
MAZ, 26.2.2010