Region Teltow beantragt Fördergelder für Teltowkanalaue
Beim Wettbewerb geht’s um Millionen
Errichtet einst als wirtschaftliche Lebensader der Region Teltow, rückt die 1906 eröffnete künstliche Wasserstraße heute in den Fokus von Naherholung und zieht Touristen an. Ein Wettbewerb könnte jetzt helfen, die Idee vom „Grünen Band Teltowkanal“, das Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf reizvoll verbindet, voranzubringen.Mit dem Projekt „Teltowkanalaue – ein Park für die Region“ wollen sich die Stadt Teltow und die Gemeinden Stahnsdorf und Kleinmachnow gemeinsam beim „Stadt-Umland-Wettbewerb“ beteiligen. Das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung hat den Wettbewerb Anfang des Jahres ausgelobt. Gesucht werden kommunenübergreifende Strategien und Projekte zu den Themen Infrastruktur und Umwelt, Mobilität und Energie sowie Wirtschaft und Tourismus. Insgesamt stehen 213 Millionen Euro aus drei verschiedenen europäischen Strukturfonds zur Verfügung. Ziele des Wettbewerbsbeitrags sind ein Grünzug entlang des Teltowkanals für Naherholung, Freizeit- und Wassersport, verbindende Brücken und vor allem die Neuanlage und der Ausbau durchgängiger Wander- und Radwege.
Keine ganz neue Idee: Initialzündung für dieses „grüne Band, das Berlin und Potsdam entlang des Teltowkanals verbindet“ war bereits 2006. Die Region feierte damals das 100jährige Jubiläum zur Eröffnung des Teltowkanals. Seither planen und arbeiten die Kommunen an diesem weitläufigen, dabei verbindendem Projekt, das auch die Zusammenarbeit der drei Kommunen stärken soll.
Nun beschäftigen sich Gemeindevertreter und Stadtverordnete mit der Wettbewerbsteilnahme. „Wir brauchen ein klares politisches Bekenntnis zur Aufwertung der Teltowkanalaue“, sagte der Teltower Bürgermeister Thomas Schmidt auf Anfrage. „Die touristische Entwicklung und Naherholung an der historischen Wasserstraße sind unser zentrales und gemeinsames Ziel.“ ie Wettbewerbsbedingungen, Abgabefrist ist der 31. Oktober, beinhalten, dass eine Kommune den Hut aufhaben wird. Das wird aller Voraussicht nach die Stadt Teltow sein; da sie Mittelzentrum ist – die Beteiligung eines solchen Zentrums ist ebenfalls eine Teilnahmebedingung. Die Kosten für ein Ingenieurbüro, das sich dem komplexen Ausschreibungsverfahren widmet, stehen noch nicht fest. Hartmut Piecha, stellvertretender Bürgermeister von Kleinmachnow, rechnet mit einem Anteil von 5000 bis 10 000 Euro für seine Kommune.
Den Projektumfang beziffert Thomas Schmidt auf etwa fünf bis sechs Millionen Euro. „Wir glauben, dass wir berechtigte Chancen haben, beim Wettbewerb Berücksichtigung zu finden“, formuliert der Bürgermeister seine Hoffnungen vorsichtig. Die beziehen sich auch auf die Marina. So wäre die geplante Brücke für Fußgänger und Radler, die den Hafeneingang in Teltow quert, Teil der Wegeverbindung und damit des Projekts. Momentan liegt die Realisierung aus Kostengründen auf Eis.
Ein Park für die Region
Brandenburg will die Entwicklung in den Regionen voranbringen und hat einen Stadt-Umland-Wettbewerb ausgelobt. Die Kommunen können sich mit ihren Ideen um 213 Millionen Euro EU-Fördermittel bewerben.
Mit den Projekten sollen vor allem die Beziehungen zwischen den Kommunen und ihren Umlandgemeinden gestärkt werden.
Gesucht werden Stategien und Projekte zu den Themenfeldern Infrastruktur und Umwelt, Mobilität und Energie sowie Wirtschaft und Tourismus.
Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf setzen bei ihrer Teilnahme mit dem Projekt „Teltowkanalaue – ein Park für die Region“ auf Letzteres.
Der 1906 eröffnete Teltowkanal, einst wirtschaftliche Lebensader der Region, steht heute im Fokus von Tourismus und Naherholung. Die Schleuse Kleinmachnow ist beliebtes Ausflugsziel, in Teltow entsteht eine Marina.
Auch die Gemeinde Stahnsdorf ist „mit ganzen Herzen“ beim Wettbewerbsbeitrag der Region TKS dabei, sagte Bürgermeister Bernd Albers (Bürger für Bürger). Da der geplante Weg in der Gemarkung der Gemeinde in großem Umfang in einem Landschaftsschutzgebiet liegt, arbeite man an den notwendigen Genehmigungen. Der Standort des Rudervereins an der Kleinmachnower Schleuse sowie vorhandene Datschen möchte man dabei sichern, sagt Albers. „Der Bestand ist angemessen und schön.“
Stahnsdorf verfolgt noch einen zweiten Ansatz: Mit der Stadt Potsdam könnte man sich an einem weiteren Wettbewerbsbeitrag beteiligen. Dabei geht es um geplante Schnellradwegeverbindungen, die Stahnsdorf mit dem Teltowkanalauenweg verknüpfen möchte.
Von Konstanze Wild
MAZ-online
22.4.2015
http://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam-Mittelmark/Beim-Wettbewerb-geht-s-um-Millionen
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