Schönheitskur für Liebigplatz und Kanalaue
Teltow beim Bundeswettbewerb „Entente Florale“: Von der Raupe zum Schmetterling
Teltow – Die Idee, den Teltower Liebig-Platz zu verschönern, ist nicht neu. Ein entsprechendes Konzept lag schon längere Zeit im Schubfach von Petra Schulze, Geschäfsführerin des Gewerbeparkes Techno Terrain Teltow (TTT). Aber aufwändige Genehmigungsverfahren, an denen verschiedene Institutionen zu beteiligen gewesen wären, bremsten die Aktion schon in der Startphase aus. Doch nicht für ewig, wie sich nun zeigt. Der Bundeswettbewerb „Entente Florale“, an dem die Stadt in diesem Jahr teilnimmt, scheint auch bürokratische Hindernisse zu überflügeln. Das Vorhaben, an dem sich neben dem Gewerbepark TTT auch das Evangelische Diakonissenhaus und das Planungsbüro Baur consult beteiligen, ist nun ein Projekt der grünen Landesmeisterschaften und wurde neben vielen anderen zur Auftaktveranstaltung am Donnerstagabend im Stubenrauch-Saal des Rathauses vorgestellt.
Bevor die Hochbeetanlagen errichtet werden, die den Liebig-Platz einmal einfassen sollen, stehen einige bauliche Veränderungen an. Aber noch vor Sommerbeginn wird ein blütenreicher Willkommensgruß den Platz schmücken. „Wir möchten Sie beflügeln“, kündigte Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) zu Beginn der Veranstaltung an. Was damit gemeint ist, soll das Maskottchen der Teltower Aktion symbolisieren, das nach der Projektvorstellung enthüllt wurde. So wie die Raupe sich eines Tages zum Schmetterling entpuppt, könnte sich auch Teltow verwandeln, hofft der Bürgermeister.
Ganz im Sinne des Mottos „Verwandlung beflügelt“ ist auch der Beitrag der Lankwitzer Werkstätten, die seit einigen Monaten gärtnerische Produkte im Weinbergsweg anbieten und nun den einstigen Aufstellungsort der Straßenbahn 96 an der Elbestraße neu gestalten wollen. Das verwaiste Areal droht zur Schmuddelecke zu werden. Geplant ist, die alte Hecke zu ergänzen, den Rasen neu anzulegen und die Bänke zu überarbeiten. Ein Blütenduett mit Rosen und Stauden soll die kleine Anlage verschönern.
Schräg gegenüber will nun auch die Kita „Teltower Rübchen“ auf farbenfrohes Blütenspiel im Vorgarten setzen, ebenso wollen Schüler der Mühlendorf-Oberschule ihren Eingangsbereich mit Blumen attraktiver gestalten. Dass die Pflanzenwelt auch Lebensraum für Tiere ist, werden Kinder der Ruhlsdorfer Kita in Projekten erfahren, ebenso wird ihnen ein Imker zeigen, wie Honig hergestellt wird.
Viel vorgenommen hat sich die Wohnungsbaugesellschaft Teltow (WGT), die 50 000 Euro zum „Aufblühen“ bereitstellt. Dabei setzt WGT-Geschäftsführer Wilhelm Prögel auf engagierte Mieter, die kleine Gärten vor den mehrgeschossigen Häusern anlegen und pflegen. Einige Beispiele gibt es bereits. Die WGT gestaltet auch das Außengelände des neuen Domizils des Mehrgenerationhauses in der Mahlower Straße 131. Im Bau sind dort bereits ein Spielplatz mitKletterwand, eine Terrasse mit Cafébereich und ein Sinnespfad. Zudem kündigte Prögel an, in der Mahlower Straße 118 einen Pavillon mit Sitzgruppen für die Bewohner errichten zu lassen – ein Vorschlag aus dem vorangegangenen Ideenwettbewerb.
Zu dessen Preisträgern gehört Jörg Langner, der terrassenartige Sitzmöglichkeiten am Ufer des Teltowkanals anregte, um die Kanallandschaft erlebbarer zu gestalten. Sein Vorschlag soll im Bereich zwischen Badstraße und Zehlendorfer Straße umgesetzt werden, erklärte die 1. Beigeordnete Beate Rietz. An der Kanalaue, nahe der Rammrathbrücke, hat die Agendagruppe um Wolfgang Hirte bereits Uferwege freigeschnitten.
Rietz hofft, dass die vorgestellten Ideen viele Teltower motivieren. Dazu gab es für jeden ein Samentütchen für Sommerblumen. 10 000 Tüten dieser „Aufblühhilfe“ hatte Pflanzen-Kölle gespendet.
Von Kirsten Graulich
pnn
19.3.2011
(Hervorhebungen durch webmasterin)
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