28.06.2012: newsletter
Herr Platzeck, haben Sie Ihr politisches Engagement zu Beginn der Jahrtausendwende als Umweltminister im Land Brandenburg vollkommen verdrängt?
Damals haben Sie sich als Umweltminister aktiv für Umwelt und Gesundheit eingesetzt. Vehement haben Sie auf verheerenden vor allem gesundheitlichen Risiken des Flughafens Schönefeld hingewiesen.
Und heute sprechen Sie sich im Aufsichtsrat des Flughafens Berlin- Brandenburg (BER) für eine Klage gegen das Urteil des OVG aus.
Ein Skandal und zugleich unhaltbarer Zustand. Das Urteil des OVG sieht vor, dass die Festlegungen des Planfeststellungsbeschluss zum Schallschutz uneingeschränkt eingehalten werden. Die Schallschutzziele sehen unter anderem am Tag vor, dass die 55 Dezibel in Häusern und Wohnungen kein einziges Mal überschritten werden. Den Planfeststellungsbeschluss interpretiert die Flughafengesellschaft allerdings anders. Sie will mit Ihrer Klage durchsetzen, dass bis zu 6 Mal die 55 db (A) überschritten werden können. Und diesen Weg beschreitet Herr Platzeck stoisch mit.
Damit hat unser Ministerpräsident sein wahres oder besser anderes Gesicht gezeigt und Position ergriffen. Position für Wirtschaftlichkeit und gegen Lebensqualität. 2014, man kann heute davon ausgehen das bis dahin der BER ans Netz gegangen ist, wird in Brandenburg gewählt. Dann liegt es an jedem Einzelnen sich zu positionieren. Für den Verein „Unser Großbeeren e.V.“ steht fest, dass es in Zukunft mit Herrn Platzeck keine Zusammenarbeit geben wird. Denn wer die Stimme des Volkes mit Füßen tritt, beschmutzt gleichzeitig die Werte der freiheitlichen demokratischen Grundordnung, für die wir einstehen.
Lars Lempio (ll)
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Team Unser Großbeeren