26.05.2011: Pressemitteilung 76/11
Pressemitteilung 76 /11
BBI-Standort-Täuschung
Zeitzeugen Stolpe und Ruhnau klären auf
Die jüngsten Aussagen von Manfred Stolpe und Heinz Ruhnau decken auf, dass das aktuelle
Flugroutendrama um den BBI Ausfluss einer geschickten Täuschung über die wirklichen Ausbaupläne
ist. Wer die inzwischen dokumentierten betrügerischen Mauscheleien bei der Planfeststellung zum
künftigen Hauptstadtflughafen nicht glauben wollte, müsste mindestens jetzt nach den Erklärungen
des vormaligen Brandenburgischen Ministerpräsidenten und des früheren Chefs der Deutschen
Lufthansa aus allen Wolken fallen.
Prof. Heinz Ruhnau, nach fast einem Jahrzehnt als Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa
AG ab 1991 noch fünf Jahre Aufsichtsrat der Berlin Brandenburg Flughafenholding scheiterte damals
am Widerspruch von Bundesverkehrsminister Wissmann und Berlins Regierendem Bürgermeister
Diepgen mit seiner Vision, den Flughafen BBI in Sperenberg zu bauen. Er sagt auch jetzt noch (vgl.
Tagesspiegel vom 21.5.2011) und wird durch die anhaltenden massiven Proteste der betroffenen
Menschen darin bestätigt, dass Sperenberg das beste Konzept gewesen wäre, besser „als inmitten
von Wohngebieten einen neuen Flughafen zu bauen“. Heute nun pflichtet ihm Manfred Stolpe in der
Berliner Zeitung bei. Brandenburg habe sogar „feierlich“ erklärt, mit 1,6 Mrd. DM die Kosten der
Schienenanbindung nach Sperenberg zu übernehmen. Aber Berlin wollte keinen Großflughafen und
auch keinen in Sperenberg. Ein Flughafen mit zwei Pisten sollte ausreichen. „Damit war ein zentrales
Sachargument für Sperenberg vom Tisch“, so Stolpe. „Wer sich jetzt darüber aufregt, dass die
Bürgerinitiativen gegen ein internationales Drehkreuz und gegen Nachtflüge und die damit angeblich
verbundenen Arbeitsplätze sind, verkennt also, dass auf Wunsch von Berlin das Flughafenprojekt
gerade deshalb verkleinert worden ist, um den zwingenden Vorteil Sperenbergs als Großflughafen bei
der Standortgenehmigung auszuschließen,“ stellt man in der BI Kleinmachnow fest. Und wer nun
jammere, der berechtigte Bürgerprotest würde die Entwicklungsmöglichkeiten für den BBI blockieren,
müsse sich an die eigene Nase fassen. Denn nur Sperenberg hätte solche Möglichkeiten für die
nächsten 100 Jahre eröffnet, wie Stolpe mit seiner ganzen Erfahrung als langjähriger Landesvater
auch heute noch bekräftigt.
Zum Vertrauensschutz des Planfeststellungsbeschlusses mit seinen geraden An- und Abflugrouten,
auf den die von den neuen Flugroutenplänen betroffenen Menschen pochen, sagt Stolpe zu Recht,
diesen könne man nur geltend machen, wenn falsche Tatsachen vorgespiegelt worden wären. „Dass
dies so ist, kann man zum Beispiel aufgrund der in der Bild-Zeitung veröffentlichten Dokumente, dem
so genannten Herberg-Schreiben vom 7.10.1998 und der DFS-Mail vom 9.10.1998, annehmen,“ hält
der Sprecher der BI Kleinmachnow gegen Flugrouten e.V. MATTHIAS SCHUBERT fest. Wenn der
frühere Ministerpräsident und Bundesverkehrsminister Stolpe davon keine Kenntnis hat, zeige dies,
wie geschickt das Planungskomplott so lange vor ihm und der Öffentlichkeit geheim gehalten worden
sei. Sonst hätte Herr Dr. Stolpe solchem Treiben garantiert ein Ende gesetzt.
„Zigtausende sind im Vertrauen auf den Planfeststellungsbeschluss für den BBI neu nach
Brandenburg gezogen, um hier einen schönen, ruhigen Platz für ihre Familien zu finden in der
sicheren Annahme, dass die Flieger ihre Routen meilenweit entfernt von ihnen in den Himmel ziehen.
Dafür kämpfen wir mit aller Entschlossenheit, und dafür gehen wir weiter auf die Straße,“ so
SCHUBERT.
Kleinmachnow, den 26.5.2011
V.i.S.d.P.:
Matthias Schubert, 0151 40133961
Bürgerinitiative
Weg mit Flugrouten über Kleinmachnow
http://www.wegmitflugrouten-kleinmachnow.de