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18.06.2011: Presseerklärung

Pressemeldung:

Fluglärmgegner demonstrieren vor der Staatskanzlei: „Ministerpräsident
Platzeck soll endlich Farbe bekennen”

Unter dem Motto „außen rum statt oben drüber“ demonstrieren Fluglärmgegner am 20. Juni
2011, 18.00 Uhr, in Potsdam gegen die aktuelle Flughafenpolitik der Brandenburger
Landesregierung. Treffpunkt ist die Schwimmhalle am Fuße des Brauhausberges mit
anschließendem Protestzug um die Staatskanzlei. Mit dieser Aktion wehren sich die
Fluglärmgegner gegen die drohenden Lärmlasten besonders für Potsdam und die
Havelseegemeinden. Sie fordern u. a. konkrete Unterstützung der Politik für
umweltfreundliche Anflugverfahren. So hatte eine gutachtliche Stellungnahme des
Flughafenexperten Faulenbach da Costa ergeben, dass mit einem Anflugverfahren ähnlich
dem in London-Heathrow nicht nur Routen innerhalb der A-10 vermieden, sondern auch
Flugwege verkürzt werden könnten. „Wenn es Ministerpräsident Platzeck mit seinen
Versprechungen wirklich ernst meint, kann er sich nur für Routen außerhalb der A-10 und
Betriebsregelungen am Flughafen, die das möglich machen, aussprechen“, sagt Peter
Kreilinger, Sprecher der mitveranstaltenden Bürgerinitiative „Fluglärmfreie Havelseen“.
Außerdem führe kein Weg an einem strengen Nachtflugverbot von 22.00 – 06.00 Uhr vorbei,
wenn man sich als Landesregierung nicht der vorsätzlichen Körperverletzung an den
zehntausenden Menschen im unmittelbaren Flughafenumfeld schuldig machen wolle. Die
Ergebnisse der Nachtfluganhörung im brandenburgischen Landtag seien in Sachen
Gesundheitsschäden an Eindeutigkeit nicht zu überbieten gewesen. Und dabei koste -
anders als immer wieder behauptet - der nächtliche Lärmschutz nicht einmal wirtschaftlichen
Verzicht. „Es ist allgemein bekannt, dass der Nachtflugbetrieb für die Flughafenbetreiber,
d.h. letztlich auch für den Steuerzahler, ein Zuschussgeschäft ist und ausschließlich im
Interesse der Airlines bzw. letztlich einzig im Interesse von Air-Berlin liegt. Und ob diese
Airline bis zur Eröffnung nicht schon insolvent ist, bleibt abzuwarten“, so der
Initiativensprecher. Auch wer nur auf Wirtschaftlichkeit achtet, müsse zudem
gesamtwirtschaftlich denken. Der massive Überflug über staatlich anerkannte Erholungsorte,
wie Werder und Schwielowsee, vernichtete z.B. Arbeitsplätze im Tourismus und schädige
eine der attraktivsten Regionen unseres Landes massiv. In Wahrheit müsse man daher
sagen „Lärmschutz sichert Wirtschaftlichkeit“, so der Rechtsanwalt aus Werder. „Der
Ministerpräsident darf sich nicht länger aus der Verantwortung stehlen, denn schließlich ist
das Land allein für die Planfeststellung zuständig und kann vor dem Urteil des
Bundesverwaltungsgerichtes ohne weiteres eine bürgerfreundlichere Nachtflugregelung
schaffen. Ein guter Landesvater hätte längst gehandelt.“

Weitere Informationen unter www.fluglaermfreie-havelseen.de,
Peter Kreilinger, Puschkinstraße 11, 14542 Werder/Havel, Tel.: 0177/2692856