07.07.2011: Pressemitteilung
Flugrouten: Brandenburger Bürgermeister fordern von Bundesverkehrsministerium weitere Verbesserungen
Auf Initiative der Brandenburger SPD-Bundestagsabgeordneten Andrea Wicklein und Peter Danckert trafen sich gestern die Bürgermeister mehrerer BER-Umlandgemeinden mit Klaus-Dieter Scheurle, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium.
Dabei waren die Bürgermeisterin von Zeuthen, Beate Burgschweiger, die Bürgermeister von Königs-Wusterhausen, Lutz Franzke, von Großbeeren, Carl Ahlgrimm, von Ludwigsfelde, Frank Gerhard, von Eichwalde, Bernd Speer sowie Bernd Habermann aus Blankenfelde-Mahlow.
"Wir waren nicht bei Staatssekretär Klaus-Dieter Scheurle, damit jeder Bürgermeister für seine Gemeinde Verbesserungen vor-schlägt. Wir waren da, weil wir auch nach den jüngsten Routenvorschlägen der Flugsicherung insgesamt noch erheblichen Optimierungsbedarf sehen", fasste Bürgermeister Carl Ahlgrimm, der zugleich Vorsitzender der Schutzgemeinschaft der Umlandgemeinden des Flughafens ist, zusammen. Alle Möglichkeiten, so Ahlgrimm, müssten nun weiter ausgelotet werden, um die Lärmbelastungen für die betroffenen Menschen zu senken.
Die Bürgermeister richteten zentrale Forderungen an den Staatssekretär Klaus-Dieter Scheurle:
1. einen besseren Betriebsablauf auf beiden Bahnen, sowohl bei Starts als auch bei Landungen, der die aktuelle Ausbaustufe des Flughafens berücksichtigt;
2. eine Reduzierung der Freigabemöglichkeiten, die bislang ab 5.000 Fuß Flughöhe möglich sind;
3. geknickte Anflugrouten, um größere Ballungsräume insbesondere bei den bislang ausschließlich geradlinig geplanten Anflügen weitergehend zu entlasten, wie es sich beispielsweise bei Landungen aus Westen auf der Nordbahn förmlich anbietet;
4. nach dem Vorbild des Flughafens Frankfurt/Main die Einrichtung eines Regionalen Dialogforums "Aktiver Schallschutz", um dauerhaft Verbesserungsmöglichkeiten zu beraten;
5. Unterstützung des Bundes bei der Sicherheitsstudie zum Geradeausabflug von der Südbahn nach Osten.
Andrea Wicklein: "Wir sollten nichts unversucht lassen, um die Akzeptanz des neuen Flughafens zu verbessern. Mein Eindruck ist, dass die Bürgerinnen und Bürger bereits viel Positives erreicht haben. Noch ist das letzte Wort nicht gesprochen. Entlastungen sind übrigens für die Region zusätzlich möglich, wenn der Bund auch bei Schiene oder Straße gezielt und zügig Lärmminderungsprogramme umsetzt."
Peter Danckert: "Ich war von Anfang an gegen die Standortentscheidung Schönefeld. Die Entscheidungsträger müssen sich unter allen Umständen bemühen, die Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen, damit die betroffenen Bürgerinnen und Bürger sich und Ihr Anliegen wieder ernstgenommen fühlen."
Staatssekretär Klaus-Dieter Scheurle sagte den Bürgermeistern, dass er noch eine Menge Diskussionsbedarf bei den Flugrouten sehe. Er versprach, auf die Verkehrsminister von Berlin und Brandenburg sowie Flughafenchef Rainer Schwarz zuzugehen. Um zukünftiges Wachstum und darüber hinaus gehenden Bedarf des BER zu managen, bekräftigte Scheuerle seine Zusage, die sogenannte "Münchener Lösung" als Alternative unverzüglich prüfen zu lassen. Sobald die Ressourcen bei der DFS zu Verfügung stünden, spätestens jedoch im Juni 2012, solle damit begonnen werden. Den Bürgermeistern der Gemeinden rund um den Flughafen bot er eine Fortsetzung des Dialogs an.
7.7.2011
MdB Andrea Wicklein: Deutscher Bundestag, Platz der Republik 1, 11011 Berlin,
Telefon (030) 227 – 70272, Fax (030) 227 – 76273, E-Mail: andrea.wicklein@bundestag.de
MdB Prof. Dr. Peter Danckert: Deutscher Bundestag, Platz der Republik 1, 11011 Berlin,
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