26.02.2011: Pressemitteilung 46/11
Pressemitteilung 46/11
BBI-Fluglärmschock
Weit über 620.000 Berliner und Brandenburger im Fluglärm gefangen
Wenn am 28.2.2011, um 19:00 Uhr, im Kleinmachnower Rathaus die Ergebnisse einer ingenieurwissenschaftlichen Untersuchung zur Fluglärmbetroffenheit als Folge der neuen BBI-Abflugrouten vorgestellt werden, weiß die Region, dass alles noch schlimmer kommt als von den meisten befürchtet: Mindestens 620.000 Berliner und Brandenburger sollen künftig die vom neuen Hauptstadtflughafen erzeugte schwere Fracht des Lärms und der Abgase tragen. „Das macht die mit der Planfeststellung geweckten Erwartungen für eine nachhaltige Entlastung durch den Single-Airport zunichte“, zeigt sich der Sprecher der Kleinmachnower BI MATTHIAS SCHUBERT entsetzt. Statt der 59.600 Menschen, die die Flughafenplaner im künftigen 55-dB-(A)-Schutzgebiet verortet haben, sind jetzt ca. 102.550 betroffen. Abwägungserheblichen Lärm sollen statt 30.600 Bürgern demnächst fast 250.000 ertragen. Wenn die Piloten auf der Nord-West-Route bei einer Höhe von 1.500 m ihre vorgeschriebene Flugbahn verlassen dürfen, tragen sie den Krach noch weiter ins Land und über die Stadt und treffen zusätzlich speziell das dicht besiedelte Gebiet von Steglitz-Zehlendorf. Dann steigt unter Berücksichtigung auch der bislang bekannten Anflugrouten die Zahl der Betroffenen um weitere 270.000 auf über 620.000. Dazu werden noch viele Tausend andere hinzugerechnet werden müssen, wenn die Deutsche Flugsicherung endlich sämtliche Anflugrouten preisgibt und damit das Lärmchaos vollständig macht. Die Gutachter STEFFEN LEHMANN, LILIAN RIMKUS und BARBARA SCHLESINGER werden am 28.2. beim Kleinmachnower Bürgerforum ihre Berechnungen erläutern und zusammen mit dem Team der Bürgerinitiative Fragen beantworten. Presse, Funk und Fernsehen sind zu dem Forum eingeladen.
Fluglärm nervt, Fluglärm stresst, Fluglärm macht krank. Der Einfluss von Fluglärm auf das Risiko von Erkrankungen des Herzens, des Kreislaufs, der Psyche und des Immunsystems (Folge: Krebs) ist dramatisch, und zwar – wissenschaftlich erwiesen – bereits von vergleichsweise niedrigen Dauerschallpegeln von etwa 35 dB(A) an. Auch dieses gewichtige Thema steht auf der Agenda des Bürgerforums.
Dazu wird der Arzt Dr. Christoph Brodel aus Lichtenrade vortragen.
Der Medizinforscher und Nobelpreisträger Robert Koch, der einst als Arzt auch in Brandenburg praktizierte, hat schon vor über hundert Jahren vorausgesagt, dass der Lärm eines Tages genauso bekämpft werden muss wie die Pest und die Cholera. „Dazu sind die Menschen bei uns jetzt bereit“, stellt SCHUBERT fest.
Kleinmachnow, den 26.2.2011
V.i.S.d.P.:
Matthias Schubert
Unterberg 31
14532 Kleinmachnow, Tel.:015140133961
Bürgerinitiative
Weg mit Flugrouten über Kleinmachnow
http://www.wegmitflugrouten-kleinmachnow.de
Dazu gibt es ein hand out über die Untersuchung [262 KB]