PNN 21.02.2006: Mit großer Laune und Freude feiern

Region bereitet sich auf 100-Jahrfeier für den Teltowkanal vor / Begleitservice durch Kanalauen-Initiative

Stahnsdorf - Schiffskorso, eine Licht-Klang-Show, Musik auf dem Wasser: Die Planungen für die Feierlichkeiten zum 100. Jubiläum des Teltowkanal am 2. Juni nehmen Konturen an. „Wir wollen mit großer Laune und Freude feiern“, verhieß gestern Stahnsdorfs Bürgermeister Gerhard Enser. Zuvor hatte er sich am Vormittag mit seinen Amtskollegen aus Teltow und Kleinmachnow, mit Vertretern des Landkreises und des Wasser- und Schifffahrtsamtes (WSA) zu weiteren Absprachen getroffen.

Dabei ging es u.a. um die Frage, wie der Besucherverkehr gelenkt werden soll. Die Festmeile, die sich vom Kreisel an der Stahnsdorfer Wannseestraße, über die Schleusenbrücke bis nach Kleinmachnow zur Straße Am Hochwald erstreckt, wird den gesamten Tag für den Verkehr gesperrt sein. In Stahnsdorf wird an der Zillestraße ein Parkplatz eingerichtet, ein Busshuttle wird die Gäste Richtung Schleuse bringen. In Kleinmachnow soll es am Stolper Weg Parkmöglichkeiten geben. Und in Absprache mit dem Havelbus-Unternehmen werden bei Bedarf Busse zwischen S-Bahnhof Teltow und Festmeile pendeln.

Den Auftakt des Jubiläumstages bildet ein Schiffskorso, der an der Glienicker Brücke startet und nach einer Stunde an der Schleuse erwartet wird. Etwa 250 geladene Gäste werden an Bord der Schiffe sein. Danach wird es einen offiziellen Festakt auf dem Gelände der Wasserbauschule geben. Welche Prominenz sich an diesem Freitag die Ehre geben wird, ist derzeit noch nicht klar. „Wir schicken die Einladungen erst raus“, so Mareike Bodsch vom WSA. Sicher ist, das Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee nicht an den Teltowkanal kommt, was Kleinmachnows Bürgermeister bedauert. „Klare Worte zur Zukunft des Kanals wären an diesem Tag angenehm gewesen“, meint Wolfgang Blasig.

Während das WSA Gastgeberin des offiziellen Festaktes ist, organisieren die drei Anrainerkommunen mit Hilfe des Regionalen Gewerbevereins das Bürgerfest auf, sowie links und rechts der Schleusenbrücke. Zunächst habe man sich um eine „ganzheitliche Lösung“ bemüht, so Enser, und das Jubiläum entlang des Kanals vom Kilometerpunkt Null bis nach Köpenick feiern wollen. Doch die Resonanz aus den Berliner Bezirken sei gering gewesen. Mit einem Budget von etwa 15 000 Euro und der Unterstützung von Unternehmen, „machen wir das, was wir glauben stemmen zu können“, so Kleinmachnows Bürgermeister. „Denn der Teltowkanal, der unsere Region geprägt hat, hat es verdient, gefeiert zu werden“, befindet Blasig.

Und so wird es am 2. Juni auf zwei Bühnen Musik mit dem Zollorchester, regionalen Jugendbands, dem Jugendblasorchester, dem Stahnsdorfer und Babelsberger Männerchor und der „Alte Wache“ geben. Feuerwehren werden eine Wasserbrücke bauen, die Wasserschutzpolizei wird „Ballett machen“. Das WSA lädt auf ihre Schiffe zur Betriebsschau und wird auf einem Museumsschiff etwas Geschichte vermitteln. Es gibt Schleusen-Führungen und die Wasserbauschule öffnet ihre Türen. Den Abschluss bildet eine Licht-Klang-Show auf der Schleusenbrücke.

Auch wenn Stahnsdorfs Bürgermeister Enser beim „Bürgerfest“ Wert auf die Betonung der ersten Silbe legt und alle animiert, sich zu beteiligen, fühlt sich die „Interessengemeinschaft Teltowkanalaue“ bislang nicht richtig eingebunden. Für die Initiative gehört die Uferlandschaft genauso zum Kanal wie die Schleuse. Sie hat es sich zum Ziel gemacht, die Uferzonen durch Wander- und Radwege aufzuwerten und für die Naherholung zu erschließen. Daher will man am Morgen des 2. Juni auf die Kanallandschaft aufmerksam machen und den Schiffskorso auf den Wegen links und rechts von Radfahrern begleiten. Noch ist dies nicht offizieller Teil des Festprogramms. Doch wie meint die Interessengemeinschaft selbst: „Teltowkanalaue – Wege verbinden.“

Peter Könnicke


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