PNN 19.10.2006: Autobahnbrücke muss nicht abgeriss

Die ehemalige Autobahnbrücke zwischen Albrechts Teerofen und Dreilinden muss im Fall eines Ausbaus des Teltowkanals nicht abgerissen werden. „Sie stört nicht beim Ausbau des Kanals“, so der zuständige Mitarbeiter des Berliner Wasserstraßen-Neubauamtes gegenüber den PNN. „Wir haben keine Pläne mit dem Bauwerk“, fügte er ergänzend hinzu. Damit widersprach er der Auffassung des Berliner Stadtentwicklungssenats, die Überführung müsse dem Kanalausbau weichen.

Die Argumentation des Senats steht zudem im Widerspruch zu einer Information des parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesverkehrsministerium, Ulrich Kasparick, der eine Änderung des Brückenbauwerks ebenfalls „nicht erforderlich“ nannte. Dies hatte er den hiesigen SPD-Politikern Andrea Wicklein und Jens Klocksin auf eine Anfrage hin mitgeteilt, in der sich Wicklein und Klocksin darüber informierten, wie der Bund in Zukunft mit der Brücke umgehen will (PNN berichteten).

Das Bauwerk steht als Dokument der deutschen Teilung unter Denkmalschutz und wird seit längerer Zeit schon als Fuß- und Radweg genutzt. Auf Berliner Seite gibt es wegen der Nutzung jedoch Bedenken, da die Brücke als Verkehrsweg längst entwidmet ist, so dass das Betreten auf eigene Gefahr erfolgt. Andererseits gibt es sowohl auf Berliner wie auch auf Brandenburger Seite seit längerer Zeit schon Überlegungen, die Brücke und den ehemaligen Grenzkontrollpunkt Dreilinden im unmittelbaren Umfeld als Ort der Geschichte zu erhalten und zu entwickeln und sie zum Teil des insgesamt 184 Kilometer langen Mauerradweges zu machen.
Peter Könnicke


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