Checkpoint Bravo ist Teil eines Denkmalraums Grenzturm ins Gesamtkonzept zur Erinnerung an die Berliner Mauer aufgenommen
Wenn morgen zwischen Zimmer- und Schützenstraße in Berlin-Mitte die zeitweilige Ausstellung „Checkpoint Gallery – Bildergalerie an der Friedrichstraße“ eröffnet wird, ist auch eine Kleinmachnower Note zu finden. Das Land Berlin will an dem ehemaligen Grenzübergang einen Ort der Dokumentation schaffen, der verschiedenen Perspektiven zusammenführt – persönliche Schicksale, die deutsche und die europäische Dimension der Teilung sowie die weltpolitischen Bezüge während des Kalten Kriegs. Dabei wird es auch eine kleine Dokumentation über den Checkpoint Bravo, der einstigen Grenzübergangsstelle Drewitz/Dreilinden geben. Es werden Aufnahmen des auf dem Gelände des heutigen Europark verbliebenen Wachturms sowie historische Fotos der Grenzanlagen zu sehen sein.
Die Einbindung des Checkpoint Bravo in die Bildergalerie kommt nicht von ungefähr: Der unter Denkmalschutz stehende Turm ist jetzt in das vom Berliner Senat auferlegte Gesamtkonzept zur Erinnerung an die Berliner Mauer aufgenommen worden. Dabei wird der Turm als Teil eines größeren Denkmalraums gesehen, der die deutsch-deutsch Nachkriegsgeschichte veranschaulicht. Neben dem Wachturm, der bis 1990 Führungspunkt des Grenzregiments 44 „Walter Junker“ war, gehört dazu das Panzerehrenmal, das von 1945 bis 1955 auf dem Mittelstreifen der Potsdamer Chaussee in Zehlendorf stand, dann auf DDR-Gebiet umgesetzt wurde und heute als rosa Schneefräse nahe des einstigen Grenzübergangs steht. Zu dem Denkmalraum gehören auch der auf Berliner Seite gelegenen Alliierten-Kontrollpunkt Dreilinden mit der Bronzeplastik des Berliner Bären und die Gedenkstätte zum 17. Juni 1953 auf dem Mittelstreifen der Potsdamer Chaussee.
Um die Zukunft des Grenzturms kümmert sich der „Checkpoint Bravo“ e.V., der 1999 gegründet wurde und dem der Europark den Turm mietfrei überlassen hat. Der Verein setzte sich zunächst für den Erhalt des letzten Mauer-Zeugen auf dem ehemaligen Grenzgebiet ein und rettete das Bauwerk vor dem Verfall, indem er auf den maroden Zustand aufmerksam machte und Geld für die bauliche Sicherung akquirierte. Die Kernsanierung ist inzwischen abgeschlossen, die Statik des Gebäudes durch neue Mauerwerkspfeiler und Stahlträger gesichert. Die Grundmauern wurden isoliert, die Elektrik erneuert, Putz- und Malerarbeiten durchgeführt. Zu erledigen ist noch die komplette Sanierung des Daches, die Deckenverkleidung und das Einsetzen neuer Fenster. Schwierig gestaltet sich jedoch die Finanzierung der weiteren Arbeiten. „Noch haben wir keine Bewilligung der Fördermittel vom Jobcenter Steglitz-Zehlendorf“, bedauert Regina Steindl von gemeinnützigen Arbeits- und Beschäftigungsgesellschaft DER HAIN aus Berlin, die als Projektträgerin fungiert. Auch private Spender werden gesucht, um den Eigenanteil von 15 000 Euro zu sichern. Die Gemeinde Kleinmachnow unterstützt das Vorhaben, den Turm in eine Begegnungs- und Ausstellungsstätte umzuwandeln, in diesem Jahr mit weiteren 5000 Euro. Das finanzielle Engagement der Gemeinde für die ersten Arbeiten hat den Beginn der Sanierung überhaupt erst ermöglicht, so Reindl.
Mit der Aufnahme des Turms vom Checkpoint Bravo in das Gesamtkonzept Berliner Mauer sei keine finanzielle Unterstützung zu verbinden, so Vereinschef Peter Boeger. Vielmehr werde dadurch eine stärkere öffentliche Wahrnehmung möglich. Peter Könnicke
(Anmerkung web-red.: Der Checkpoint Bravo ist u.a. mit dem Grenzkontrollübergang Dreilinden und der Alten Autobahnbrücke eine Landmarke im Konzept Teltowkanalaue - Wege verbinden.)
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