Die touristische Erschließung der Teltowkanalaue mit Rad- und Wanderwegen ist einen großen Schritt vorangekommen. Grund sind neue Überlegungen der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Ost in Magdeburg zur Pflege der Kanalufer. Bislang wurden die Arbeiten ausschließlich vom Wasser aus durchgeführt. „Wir wollen in Zukunft auch von der Landseite an die Ufer herankommen, deshalb müssen wir unsere Betriebswege wieder fit machen“, sagte der Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes Berlin, Michael Scholz, gestern zur MAZ. Diese Wege, die in der Regel drei Meter breit sind, sollen dann auch für Radfahrer und Wanderer nutzbar sein. Laut Scholz steht dem Amt zur Finanzierung des Projekts ein Sondertopf zur Verfügung. Die Vorgehensweise sei auch mit dem Bundesverkehrsministerium abgesprochen. Es gehe vor allem darum, die schadhaften Stellen auszubessern und die Wege richtig zu gründen, damit die Sicherheit von Radfahrern und Fußgängern gewährleistet ist. Allerdings würden die Betriebswege nicht durchgängig das Teltowkanalufer erschließen. Es gebe dazwischen auch Privatgrundstücke. „In solchen Fällen müssen die Wege dann verschwenkt werden“, so Scholz. Weil dann aber auf kommunales Gelände ausgewichen werden müsse, seien dort die Anliegergemeinden für die Fortführung der Routen zuständig. In Kleinmachnow, Teltow und Stahnsdorf ist die neue Linie der Schifffahrtsbehörden mit großer Zustimmung zur Kenntnis genommen worden. „Das ist ein Durchbruch“, sagte Kleinmachnows Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) am Mittwochabend in der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft „Der Teltow“. Das Gremium beschloss auf Initiative der Abgeordneten Jens Klocksin (SPD), Claus Martensen und Erhard Wigand (beide CDU), dass die Kommunen ihren Beitrag zur Aufwertung der Teltowkanalaue mit einem Wegesystem erbringen werden. Als Basis soll das Konzept des Büros „Ökologie und Planung“ dienen, das seit vergangenem Jahr vorliegt. Die drei Kommunen werden aufgefordert, Geld für den Bau noch fehlender Wegeabschnitte in die Haushalte einzustellen und sich auch mit der Stadt Berlin zu verständigen, die auf ihrer Seite bereits Wege am Teltowkanal angelegt hat. Eine einheitliche Beschilderung der Route soll gewährleistet werden. „Die Teltowkanalaue kann zur Visitenkarte der Region werden“, so Jens Klocksin. Manfred Kühn, Sprecher der Interessengemeinschaft Teltowkanalaue, freut sich über die „Aufbruchstimmung“ und darüber, dass nun endlich der eindeutige politische Wille für das Projekt artikuliert worden sei. (Von Jürgen Stich)
|