Stahnsdorf hat einen neuen Wanderweg am Rande des Teltowkanals. Weiße Rechtecke mit einem leuchtend gelben Punkt in der Mitte weisen seit einigen Tagen auf den „Uferrundweg“ in der Teltowkanalaue hin. Vergangene Woche eröffnete der Wanderwart der Region, Wolfgang Hirte, die Strecke – ein weiterer Lückenschluss des ambitionierten Rad- und Wanderwegprojektes der Region, welches Potsdam und Berlin über die Teltowkanalaue verbinden soll.
„Noch ist der neue Weg an einigen Stellen etwas holprig“, erklärte Wanderwart Hirte. Von den Idealvorstellungen einer Fahrradstrecke entlang des Kanals, wie er sie gemeinsam mit der Interessengemeinschaft „Teltowkanalaue“ bereits seit rund vier Jahren verfolgt, sei der Weg aber noch weit entfernt. In rund achtwöchiger Arbeit hätten ABM-Kräfte der Gemeinnützigen Beschäftigungsgesellschaft Teltow die vorhandenen Trampelpfade lediglich von überwucherndem Grünzeug freischneiden und die Wege mit einem Bagger verbreitern können. Um mit dem Fahrrad entspannt über den Uferrundweg rollen zu können, sei eine feste Asphaltdecke oder zumindest eine Schotterschicht nötig. Doch die lasse noch auf sich warten. An einigen anderen Teilen des Wegeprojekts Teltowkanalaue sei dies bereits so verwirklicht. Doch im Großen und Ganzen komme das Wegeprojekt kaum voran.
„Die Verwaltungen der Region arbeiten zu langsam“, kritisierte auch der Sprecher der Interessengemeinschaft Teltowkanalaue, Wolfgang Kühn, anlässlich der Eröffnung des hergerichteten Teilstücks. Die zuständigen Bürgermeister hielten sich in ihrer Unterstützung zurück. Zwar wurde ein entsprechendes Planungskonzept für eine Fahrradstrecke durch die Teltowkanalaue bereits vor rund einem Jahr in der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft der Teltow erarbeitet. Seit dem wurden aber nur in Kleinmachnow erste Streckenabschnitte planungsrechtlich gesichert, erklärte Sprecher Kühn. Wann sie realisiert werden, sei völlig unklar. „Der langsame Prozess zehrt an den Kräften unserer Bürgerinitiative“, so Kühn. Auch der noch ungewisse Ausbau des Teltowkanals halte das Projekt auf.
Für alle Lauf- und Spazierbegeisterten sei der rund sechs Kilometer lange neue Uferrundweg trotz aller Sorgen der Interessengemeinschaft dennoch ein ideales Wanderziel, erklärte Wanderwart Hirte.
Von der Kleinmachnower Schleusenbrücke an zieht sich der rund einen Meter breite Weg am südlichen Rand des Teltowkanals bis zur neuen Autobahnbrücke und biegt hier in den Stahnsdorfer Wald. Durch den Wald führt die Strecke auf etwas breiterem Weg zum Stahnsdorfer Uferweg und über die Alte Potsdamer Landstraße zurück zur Machnower Schleuse. Im Rahmen der Arbeiten wurde auch der Stahnsdorfer Buga-Weg von den Friedhöfen bis zur Autobahnbrücke wieder von Grünzeug befreit und „wanderfähig“ gemacht.
Tobias Reichelt
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