05.10.2006: Brücke über Teltowkanal im Angebot
Kleinmachnow/Berlin - Der Bund möchte die ehemalige Autobahnbrücke über den Teltowkanal zwischen Dreilinden und Albrechts Teerofen an die Kommunen Berlin und Kleinmachnow übergeben. Diese könnten die Brücke dann offiziell als Teltowkanal-Überquerung für Radfahrer und Fußgänger nutzen, müssten aber gleichzeitig den kostspieligen Unterhalt für das vierspurige Bauwerk übernehmen. Das geht aus der Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesverkehrsministeriums, Ulrich Kasparick (SPD), auf eine Schreiben der Bundestagsabgeordnete Andrea Wicklein (SPD) hervor. Wicklein hatte sich dafür ausgesprochen, die Brücke dauerhaft als Teil des Mauerradweges zu sichern und offiziell als Rad- und Wanderweg freizugeben.
Wie berichtet, hatte die Berliner Verwaltung im Sommers diesen Jahres das Gittertor an der Brücke, das sich vorher leicht öffnen ließ, zuschweißen lassen, weil sie offiziell gesperrt ist. Nach heftigen Protesten ließ die Verwaltung dann aber das Tor wieder öffnen. Auch der kleine Steg dorthin wurde wieder angebracht. Bis zum Jahre 1969 führte hier die Autobahn auf einem kurzen Teilstück über den Teltowkanal durch West-Berliner Gebiet; hier war die Grenzabfertigung. Anfang Juli hatte das brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege die Brücke unter Schutz gestellt. „Die Brücke hat bau- und verkehrsgeschichtliche Bedeutung, ist darüber hinaus ein eindrucksvolles Dokument der deutschen Teilungsgeschichte“, hieß es.
Laut Kasparick ist die Bundesanstalt für Immobilenaufgaben (BImA) Eigentümerin der Brücke. Konkrete Absichten des Bundes zum weiteren Umgang mit der Brücke bestünden nicht. Auch bei einem Ausbau des Teltowkanals müsste das Bauwerk nicht geändert werden. Für einen Rad- und Gehweg über den Teltowkanal wären jedoch allein die angrenzenden Kommunen zuständig. Das wären nach Ansicht des Bundes Berlin und Stahnsdorf. Wahrscheinlich ein Irrtum, denn Stahnsdorf liegt nicht unmittelbar an der Brücke.
H. Ludwig
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