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Ein sonntäglicher Radausflug entlang des Teltowkanals zum Griebnitzsee und weiter zum Park Babelsberg in Potsdam – für diese Vision kämpft die Interessengemeinschaft Teltowkanalaue seit nunmehr bald zwei Jahren in der Region Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf. Bisher ist dies nur hartgesottenen Bykern möglich, welche bucklige Trampelpfade, rutschige Sandkuhlen und dornige Hecken nicht scheuen. Seit ihrer Gründung im Januar 2006 setzt sich die Interessengemeinschaft aus Bürgern, Lokale Agenda-Aktivisten, Politikern und Unternehmern für durchgängige Wander- und Radwege entlang der Teltowkanalaue ein. Auf den Spuren alter Treidelpfade soll eine Lücke im Wegenetz geschlossen werden, die teilungsbedingt im früheren Grenzgebiet zwischen Berlin und Potsdam bis heute besteht. Verschiedene Landmarken - u.a. Gartenstadt Seehof, Altstadt Teltow, Seeberg, altes Dorf und Schleuse Kleinmachnow, Dorfanger und Südwestkirchhof Stahnsdorf - sollen so für Naherholung, Freizeit und Tourismus besser erschlossen und aufgewertet werden. Ihre Vision hat die Interessengemeinschaft auf vielen öffentlichen Veranstaltungen und Wanderungen sowie in Sitzungen politischer Gremien in den letzten Jahren vorgestellt. Sie ist damit auf ein großes und positives Echo bei Bürgern und vielen Politikern gestoßen. Kleinmachnows Bürgermeister Wolfgang Blasig erklärte im Januar 2007 noch in der Presse, dieses regionale Projekt stehe für ihn als Chef der neuen geschäftsführenden Gemeinde der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Der Teltow an erster Stelle. Zusätzlichen Schwung erhielt die Idee, als der Geschäftsführer der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Finowkanal Ende Januar 2007 im Rahmen eines Vortrages idyllische Bilder von Rad- und Wanderwegen am Finowkanal präsentierte. Das wollten die anwesenden Teltower, Kleinmachnower und Stahnsdorfer auch haben. Dennoch lässt die Umsetzung des Projektes bis heute auf sich warten.
Warum geht am Teltowkanal bisher nicht das, was am Finowkanal schon seit einigen Jahren verwirklicht ist? Die Lenkungsgruppe der Interessengemeinschaft zog auf ihrer letzten Sitzung eine kritische Zwischenbilanz zum Projekt. Zu den bisherigen Erfolgen zählt sie:
die Kommunale Arbeitsgemeinschaft hat im Dezember 2006 nach der Verzögerung aufgrund der gescheiterten Bewerbung bei Kulturland Brandenburg einen Auftrag an ein privates Büro vergeben, um eine Planungskonzept für Rad- und Wanderwege zu erarbeiten. Der Auftrag wurde im Laufe des Jahres um die Klärung und Kartierung der eigentumsrechtlichen Situation entlang des Kanals ergänzt. Inzwischen liegt aus der Sicht der Interessengemeinschaft ein qualifiziertes Planungskonzept vor;auf Initiative des Landtagsabgeordneten Dr. Jens Klocksin wurden bisher sechs Abstimmungsgespräche zwischen den drei Gemeinden, dem Planungsbüro und der Wasser- und Schifffahrtdirektion Ost bzw. dem Wasserstraßenneubauamt geführt. Beim letzten Gespräch bestand Einvernehmen unter den Beteiligten, dass eine Umsetzung des Planungskonzeptes Kanalaue grundsätzlich möglich ist;unabhängig vom Planungskonzept wurde Ende 2006 bereits ein erster Wegeabschnitt in Teltow auf dem ehemaligen Kolonnenweg von der Knesebeckbrücke bis nach Berlin mit einer drei Meter breiten Bitumendecke gebaut. Hier kann man sich bereits heute einen Eindruck davon verschaffen, wie attraktiv die gesamte Teltowkanalaue einmal für die Naherholung werden kann. Initiiert und finanziert wurde diese Maßnahme allerdings nicht von der Stadt Teltow, sondern vom Land Berlin im Rahmen des Projektes Berliner Mauerweg;planungsrechtlich wurde die Anlage von Wander- und Radwegen entlang der Kanalaue in den Entwürfen des Flächennutzungsplans Stahnsdorf und einzelnen Bebauungsplänen in Kleinmachnow und Teltow (z.B. Kiebitzberge, Seeberg, TechnoTerrainTeltow) berücksichtigt;für den Abschnitt Rammrathbrücke bis zur ehemaligen Teltow-Werft-Brücke in Teltow liegt eine Genehmigungsplanung für den Wegebau vor.
Dennoch wünscht sich die Lenkungsgruppe der Interessengemeinschaft eine zügigere Umsetzung des Projektes. Hemmnisse liegen vor allem in folgenden Punkten:
es besteht nach wie vor die Option, den Teltowkanal im Rahmen des Verkehrsprojektes Deutsche Einheit Nr. 17 für den Verkehr von Großmotorgüterschiffen mit 110 m Länge und Schiffsverbände von 180 m Länge auszubauen. Nach den Vorplanungen aus dem Jahr 1996 ist eine Abgrabung von bis zu 10 m Breite auf einer Uferlänge von mehr als 6 km sowie eine Vertiefung der Kanalsohle vorgesehen. Für den Neubau der Schleuse Kleinmachnow liegt bereits der Planfeststellungsbeschluss vor. Die Notwendigkeit des Kanalausbaus ist fachlich und politisch jedoch sehr umstritten. Eine Entscheidung soll nicht vor 2012 erfolgen. Die Interessengemeinschaft möchte verhindern, dass bis dahin an den Kanalufern nichts geschieht. Deshalb wird die Wegeplanung einen möglichen Kanalausbau bereits berücksichtigen.Die Gemeinde Stahnsdorf vertritt derzeit die Position, dass vor Abschluss des Planfeststellungsverfahrens für den Kanalausbau keine Realisierung von Rad- und Wanderwegen möglich seien. In einem aktuellen Schreiben an die Interessengemeinschaft sieht die Gemeindeverwaltung Stahnsdorf den weiteren Ausbau der Wege nur als langfristiges Ziel an. In der Stadt Teltow hat die Anlage von Rad- und Wanderwegen auf dem Abschnitt zwischen Knesebeck- und Rammrathbrücke, welcher für die touristische Aufwertung der Altstadt Teltow von großer Bedeutung ist, durch das Scheitern des Marina-Projektes auf dem Gelände der Firma Klösters in diesem Jahr einen empfindlichen Rückschlag erlitten. Hier ist die Stadtverwaltung gefordert, die Verhandlungen mit dem Grundstückseigentümer zu forcieren und den Erwerb von Uferflächen für öffentliche Zwecke einzuleiten.
Im Wahlkampfjahr 2008 müssen nach Ansicht der Interessengemeinschaft die entscheidenden Weichen für das Projekt gestellt werden. „Wir fordern, dass auf der nächsten Sitzung der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Der Teltow im Februar 2008 das Planungskonzept verabschiedet wird. Auf dieser Basis können die Stadtverordnetenversammlung Teltow und die Gemeindevertretungen Kleinmachnow und Stahnsdorf Beschlüsse fassen, welche die Konkretisierung des Projektes in allen B-Plänen entlang der Kanalaue vorsehen sowie finanzielle und räumliche Prioritäten für die bauliche Realisierung einzelner Wegeabschnitte setzen“, so Manfred Kühn, der Sprecher der Interessengemeinschaft. „Wir erwarten, dass mit dem Bau einzelner Wegeabschnitte im Jahr 2008 begonnen wird. Dies hätte eine Signalwirkung.“ Dafür können auf Betriebswegen an Bundeswasserstraßen Fördermittel des Bundes zum Bau von Radwegen beantragt werden. „Dafür schlagen wir die Allee am Forsthaus in Kleinmachnow von der Schleuse bis zum Hafen vor. Dieser Weg ist für eine Umrundung des Sees wichtig, bei Nässe jedoch schlichtweg unpassierbar“ ergänzt Michael Lippoldt von der Initiative.
Lenkungsgruppe der IG TEK:
Dr. Gerhard Casperson (Kleinmachnow) - Christine Dunkel (Stahnsdorf) - Peter Ernst (Stahnsdorf)
- Prof. Dr. Wolfgang Hirte (Kleinmachnow) - Dr. Jens Klocksin (Kleinmachnow) - Dr. Manfred Kühn (Sprecher, Kleinmachnow) - Michael Lippoldt (Kleinmachnow) - Bernd Mengelkamp (Stahnsdorf) - Rolf Munkel (Teltow) - Erhard Wigand (Teltow)
V.i.s.d.P.:
Dr. Manfred Kühn
Wacholderweg 5
14532 Kleinmachnow
Tel: 033203-80750 (privat)
03362-793238 (dienstlich)
3. Dezember 2007
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